Intervention am Lidellplatz – Le Héros Invisible
2014, hundert Jahre nach Ausbruch des ersten Weltkriegs, fand unter dem Titel “colonial omissions” eine Beschäftigung mit den Spuren des deutschen Kolonialismus in Karlsruhe statt. In diesem Zuge wurde das Denkmal “Le Héros Invisible” des Künstlers Philip Metz am Lidellplatz eingeweiht, das an die im ersten Weltkrieg für Deutschland gefallenen kamerunischen Soldaten erinnerte. Als Inspiration diente Philip Metz eine Erzählung eines Touristenführers als er in Kamerun war, der berichtete, dass von 1914-1916 kamerunische Soldaten auf kamerunischem Boden unter französischer und deutscher Flagge gegeneinander kämpfen mussten, obwohl sie als Kameruner im Prinzip nichts dabei gewinnen konnten.
Der Titel “der unsichtbare Held” spielt darauf an, dass in Deutschland nicht viel bekannt ist über die eigene Kolonialgeschichte und auch in Kamerun wenige Heldengeschichten über Kameruner*innen existieren, da diese durch den Kolonialismus ausgelöscht wurden.
Bei dem Denkmal handelte es sich um ein quadratisches Statuenpodest, wie es bei vielen Kriegsdenkmälern zu finden ist, allerdings ohne Statue darauf – um die Unsichtbarkeit sichtbar zu machen. Auf dem Sockel war die Inschrift “Zu Ehren der für das deutsche Vaterland gefallenen kameruner Soldaten 1914-1918“ zu lesen. Wenige Menschen waren bei der Einweihung anwesend. Von der Stadt Karlsruhe war allein eine Vertreterin des Kulturbüros dabei, keine gewählten Vertreter*innen. Außer einiger Studierender der Hochschule für Gestaltung und dem Radio Dreyeckland (aus Freiburg!) waren keine Medien präsent (hier der Link zum nachhören). Das Denkmal ist nicht dauerhaft in das Stadtbild Karlsruhes mit eingeflossen.