Adenauerring

Der Adenauerring führt weitläufig östlich und nördlich der Stadt durch den Hardtwald. Benannt wurde er nach Konrad Adenauer, dem ersten Kanzler der Bundesrepublik. 

Konrad Adenauer war während seiner Zeit als Kölner Oberbürgermeister auch stellvertretender Präsident der „Deutschen Kolonialgesellschaft“, der wichtigsten kolonial-lobbyistischen Interessensvertretung der deutschen Kolonien. Mit seinem Geld unterstützte er zudem immer wieder kleinere kolonial-propagandistische Projekte (Bendikat 1984:15). Bei einer Umfrage aus dem Jahr 1927, ob das Deutsche Reich wieder Kolonien anstreben sollte, antwortete er:

„Das Deutsche Reich muß unbedingt den Erwerb von Kolonien anstreben. Im Reiche selbst ist zu wenig Raum für die große Bevölkerung. Gerade die etwas wagemutigen, stark vorwärtsstrebende Elemente, die sich im Lande selbst nicht betätigen können, aber in den Kolonien ein Feld für ihre Tätigkeit finden, gehen uns dauernd verloren. Wir müssen für unser Volk mehr Raum haben und darum Kolonien“ (zitiert nach Gründer 1999:327).

Als Oberbürgermeister förderte er auch, dass die „Deutsche Kolonialausstellung“ in Köln vom 01.06.-02.09.1934 stattfand – also lange, nachdem Deutschland „seine“ Kolonien „verloren“ hatte. Die Kolonialausstellung sollte dazu beitragen, den „kolonialen Gedanken in die Herzen und Köpfe einzupflanzen, damit das deutsche Volk die ungeheure Bedeutung überseeischen Besitzes für Deutschland erkennt.“ – so Gouverneur a.D. Dr. Schnee in seinem Geleitwort (Bendikat 1984:15).